Das Jagdverhalten der Katze
Meine Katze spielt nicht- sie liegt lieber den ganzen Tag rum und schläft- das
ist eine Aussage, die wir Therapeuten oft zu hören bekommen
Um eine Katze erfolgreich zu bespielen bzw. sie zum Spielen zu animieren, ist es
wichtig zu wissen wie Katzen jagen.
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Katzen sind Lauer-Jäger, sie harren manchmal stundenlang regungslos vor einem Mauseloch
aus.
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Dazu benötigt eine Katze i.d.R. gute Versteckmöglichkeiten, um der Beute
erfolgreich aufzulauern. In der Wohnung kann man diese schaffen z.B. mit Möbeln, Tüchern, Kartons, Pflanzen.
Dabei wird unter Türschlitzen oder um die Möbel herumgespielt, so dass die Beute immer wieder verschwindet
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Katzen sind vorsichtig beim Jagen, es gibt Beute die der Katze durchaus gefährlich
werden kann, zum Beispiel Ratten beißen zurück.
Eine
Katze nähert sich ihrer Beute immer nur von der Seite oder von Hinten, nie von Vorne, alles andere wäre für sie zu gefährlich, denn eine Verletzung
kostet sie draußen u.U. das Leben (Hungertod nach Verletzung)
Das bedeutet für uns Menschen als Spielpartner, dass wir möglichst realistisch „Spielen“ müssen, um das Beutefangspiel attraktiv zu
machen. Keine echte Beute läuft auf die Katze zu. Auch dass eine Katze ihrer Beute vorsichtig mit Abstand begegnet ist keine Angst oder Desinteresse, sondern gehört zu dem Jagdverhalten. Wir
Menschen sollten also das Beute Verhalten nachahmen und auch das Spielzeug so wählen, dass es der Größe der Ursprungsbeute Maus (oder Vogel) entspricht.
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Die Katze als Lauer-Jäger bewegt sich während der Jagd kaum, sie kann
tatsächlich stundenlang vor einem Mäuseloch verharren. Wenn Ihre Katze also konzentriert starrt, ist das kein Desinteresse, sondern natürliches Verhalten, das Lauern.
Der größte Teil der Jagd erfolgt im Kopf der Katze, wir sehen nur noch den Hechtsprung auf die Beute, der Rest bleibt für uns unsichtbar.
Deshalb ist es wichtig, beim Spiel es immer zum Erfolgserlebnis kommen zu
lassen und Hilfsmittel wie den Laserpointer auch auf einer Beute zu beenden.
Keine Jagd sollte einfach aufhören während die Katze noch in ihrer
Lauer-Position sitzt, denn so endet die Jagd frustrierend für die Katze. Unter Umständen empfindet sie es sogar als Strafe und lässt die angestaute Energie an Mitkatzen, Menschen oder Möbeln
aus.
© Stefanie Schult 2016
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